Probiotika – Revolution in der Haarpflege

Unsere Haarpflege hat sich in der heutigen Zeit fast schon zum Stressfaktor entwickelt: die Haare sind andauernd fettig oder aber trocken und spröde. Fast täglich müssen sie gewaschen werden, dazu kommen Schuppen und ab 30 auch noch graue Haare. Doch warum ist die richtige Haarpflege so kompliziert geworden? Sollte gesundes, strahlendes Haar nicht eine Selbstverständlichkeit sein? Viele Ursachen haben mit unserer Umwelt zu tun: aggressive Shampoos, die falsche Ernährung und ein stressiger Lebensstil wirken sich auf die Haargesundheit aus. Probiotika haben das Potenzial, all diesen Ursachen entgegenzuwirken und unsere Haare und Kopfhaut langfristig zu stärken und die natürliche Haarfarbe zu erhalten.

Haarausfall lässt sich aufhalten!

Haarausfall (oder Alopezie) ist keine Seltenheit. Und obwohl es sich um eine natürliche und ungefährliche Erscheinung handelt, fühlen sich Betroffene überwältigt, sind frustriert oder haben Angst vor dem Älterwerden. Statistische Erhebungen zeigen, dass fast 40% aller Männer an Haarausfall leiden. Doch auch die Frauen sind nicht immun, auch wenn sie mit 20% nur halb so oft betroffen sind wie die Männer. Wenn wir älter werden, steigt dieses Risiko noch weiter an. Doch obwohl diese Werte die Vermutung zulassen, dass der Verlust der Haare unausweichlich ist, besteht Hoffnung!

Unser Haar ist ein verlässlicher Indikator für unsere Gesundheit. Das liegt daran, dass der Körper die Haare als unwesentliches Anhängsel betrachtet, die bei gesundheitlichen Problemen als erstes „geopfert“ werden können. Bereits kleine Unterschiede in der Nährstoffversorgung, unserem Hormonhaushalt, unserem Stresslevel oder den angelagerten Schadstoffen auf der Kopfhaut spiegeln sich in der Haargesundheit wider.

Beispielsweise ist dir vielleicht aufgefallen, dass deine Haare gesünder aussehen, wenn du dich ausgewogen ernährst. Oder du hast die gewundert, warum die Haare bei Hitze schöner aussehen? Das liegt an einer erhöhten Sauerstoffzirkulation und Nährstoffversorgung bei wärmeren Temperaturen. Umgekehrt hast du vielleicht gehört oder selbst schon erlebt, dass Stress oder beispielsweise eine Schwangerschaft zu Haarausfall führen können.

All diese Faktoren können auf ein Mikrobiom zurückgeführt werden, das nicht im Gleichgewicht ist. Leben zu wenige der nützlichen Bakterien in unserem Darm und auf unserer Kopfhaut, wirkt sich das direkt auf die Gesundheit unserer Haare aus.

Warum fallen meine Haare aus?

Häufig ist Haarausfall hormonell-erblich bedingt. Bei dieser Form reagieren die Haarwurzeln empfindlich gegenüber einer bestimmten Form des männlichen Sexualhormons. Die Haare fallen aus und da keine neuen nachgebildet werden, kommt es langfristig zu einer Glatze. Betroffen sind vor allem junge Männer.

Eine weitere Form ist der kreisrunde Haarausfall. Die Auslöser dafür sind bis heute noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass der Haarausfall durch eine Störung des Immunsystems verursacht wird, bei der das körpereigene Abwehrsystem fälschlicherweise die Haarfollikel angreift.

Schließlich gibt es noch den diffusen Haarausfall, der durch Infektionen, die Einnahme von Medikamenten oder eine Störung der Schilddrüsenfunktion ausgelöst werden kann. Doch auch eine langfristige Mangelernährung, zuviel Stress oder eine Hormonumstellung können die diffuse Alopezie begründen. An dieser Form des Haarausfalls leiden auch die Krebspatienten, die sich einer Chemo- oder Strahlentherapie unterziehen müssen.

Weitere Gründe für Haarausfall können Pilzinfektionen oder eine Schuppenflechte auf der Kopfhaut sein. Da die Haare über die Haarfollikel mit vielen Nährstoffen versorgt werden, kann auch ein kranker Darm Grund für einen Haarausfall sein. Durch schlechte Essgewohnheiten, Medikamente, Stress, oder schädliche Umwelteinflüsse wird unser Darm ständig überbeansprucht und kann dadurch weniger Nährstoffe an die Haarwurzeln weiterleiten.

Darmbakterien gegen Haarausfall!

Probiotika bestehen aus für den Menschen nützlichen Bakterien, die entzündungshemmend und entgiftend wirken, schädliche Bakterien verdrängen, das Immunsystem stärken und Stressreaktionen mildern können. Genau diese Eigenschaften braucht es bei Haarausfall:

  1. Sind die Haarfollikel entzündet, wird ein Haarwachstum verhindert und die Haare können sogar ausfallen​1​. Manche Probiotika können diese Entzündungen bekämpfen, indem sie das Immunsystem zur Produktion von entzündungshemmenden Zytokinen und Hormonen bewegen​2​. Eine andere Studie zum Thema Schilddrüsenfunktion konnte belegen, dass Mäuse, die mit Probiotika gefüttert wurden, einen deutlichen Zuwachs an entzündungshemmenden T-Zellen verzeichnen konnten.
  2. Diese T-Zellen können noch mehr: sie helfen dem Immunsystem dabei zu entscheiden, welche Bakterien, Pilze oder Viren bekämpft werden sollen, um den Körper gesund zu halten. Fehlen die T-Zellen, oder funktionieren nicht richtig, besteht ein höheres Risiko eine Autoimmunerkrankung zu entwickeln. Das heißt der Körper erkennt eigene Zellen als Schädlinge und greift sie an. Bei der Krankheit Alopecia areata beispielsweise greift das Immunsystem speziell die Haarfollikel an. Glücklicherweise stärken die richtigen Probiotika unser Immunsystem und können dadurch einem Haarausfall vorbeugen​3​.
  3. Manche probiotischen Bakterien können zu einer erhöhten Anzahl von aktiven Haarfollikeln führen. Das fand man in einer mit Mäusen durchgeführten Studie des MIT (Massachusetts Institute of Technology) heraus​4​. Bei den Tieren, welche Probiotika erhielten, befanden sich viel mehr Haare in der wachstumsaktiven Anagenphase, als bei den Mäusen der Kontrollgruppe. Generell waren die Tiere der Testgruppe behaarter und zeigten Merkmale, die für jüngere Mäuse typisch sind.
  4. Stress kann einen Schock des Haar-Zyklus verursachen. Anstelle einer Wachstumsphase tritt eine Phase, in der das Haar schneller abgestoßen wird​5​. Dieser Stress kann durch Krankheit, bestimmte Lebensumstände, die Einnahme von Medikamenten, aber auch durch traumatische Erlebnisse verursacht werden. Das Haar wächst zwar wieder nach wenn sich der Körper wieder erholt, das kann aber bis zu sechs Monaten dauern. Gewisse probiotische Bakterienstränge können Stress mildern, indem das Stresshormon Cortisol im Körper verringert wird​6,7​.
  5. Probiotika helfen dabei, Nahrung in eine vom Körper verwertbare Form aufzuspalten. Da unsere Haare zum Großteil aus Proteinen bestehen, ist es sehr wichtig, dass diese Eiweiße im Darm richtig verdaut werden können. Funktioniert die Aufspaltung der Proteine in Aminosäuren nicht richtig, wird auch die Absorption von Vitamin B12, Kalzium, Folsäure, sowie einer Reihe anderer wichtiger Vitamine und Mineralstoffe gestört. Das kann zum Problem werden, denn gerade Biotin und Folsäure sind essenziell für gesunde Haare. Probiotika sorgen dafür, dass Proteine richtig aufgespalten werden und können zudem Biotin und andere B-Vitamine (die auch in vielen Nahrungsergänzungsmitteln gegen Haarausfall enthalten sind) direkt im Darm erzeugen.
  6. Ein hormonelles Ungleichgewicht ist sehr oft Ursache von Haarausfall. Beispielsweise sind Frauen in der Menopause oder Schwangerschaft häufig betroffen. Auch eine Fehlfunktion der Schilddrüse kann zu einem Hormonungleichgewicht führen. Ein Ungleichgewicht der Testosteronlevel kann ebenfalls Ursache für einen Verlust der Haare sein. Ist der Darm krank, sind wir besonders anfällig gegenüber diesen hormonellen Schwankungen. Probiotika regulieren unseren Hormonhaushalt und verhindern so einen Haarausfall​8,9​.
  7. Entgiftung der Kopfhaut durch ein ausbalanciertes Mikrobiom. Wie der Darm, hat auch die Kopfhaut ihr eigenes Mikrobiom. Ist dieses intakt, hilft es dabei, die Kopfhaut von Rückstanden (Chemikalien aus Haarpflegeprodukten) zu säubern und pathogene Substanzen (z.B. Pilze) abzubauen. Ist das Kopfhaut-Mikrobiom allerdings nicht im Gleichgewicht, kann es seine Aufgaben nicht richtig erfüllen und wir sind anfälliger für Haarausfall.

Um deine schöne Haarpracht zu erhalten, solltest du also unbedingt ein gutes Probiotikum* in Erwägung ziehen. Wer sich jetzt denkt “Probiotika sind nichts für mich, ich nehme einfach meine Haar-Vitamine“, der täuscht sich. JA! Die Vitamine helfen. Aber: Ist der Darm nicht gesund, können diese Vitamine nicht richtig verwertet werden und werden einfach wieder ausgeschieden. Die Darmgesundheit zu verbessern ist der beste Weg, um die Nährstoffaufnahme zu optimieren und den Haarausfall langfristig zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen.

Gesundes Haar, das länger seine Farbe behält?

Probiotika – Revolution in der Haarpflege

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Wenn die Haare anfangen auszufallen, ist es eindeutig, dass gesundheitlich etwas nicht stimmt. In den meisten Fällen geht dein Körper allerdings subtiler vor: auch dünne, spröde, langsam wachsende oder sehr fettige Haare können Zeichen für gesundheitliche Schwachstellen sein. Selbst graue Haare, die vielleicht gefühlt etwas zu früh erscheinen, sind nicht zwangsläufig altersbedingt, sondern ebenfalls Indikator für ein möglicherweise tieferliegendes Problem.

Diese Probleme sind so weit verbreitet, dass wir sie schon fast als normal empfinden oder ganz selbstverständlich auf das Älterwerden schieben. Das richtige Vorgehen in solch einem Falle erscheint uns ebenfalls eindeutig: häufiges Haarewaschen, regelmäßige Friseurbesuche und die Verwendung von Spülungen und Conditioner versprechen Abhilfe und sollen den Haaren ihren Glanz und ihre Schönheit zurückbringen.

Doch die Wahrheit sieht ganz anders aus. Ungesunde oder frühzeitig graue Haare sind weder „normal“, noch zwangsläufig dem Altern geschuldet – ein stressiger Lebensstil, ein kranker Darm oder die falsche Haarpflege  (viele in konventionellen Shampoos enthaltene aggressive Chemikalien schaden auf lange Sicht) sind in den meisten Fällen die Übeltäter.

Wie unsere Haare wachsen!

Wenn es um das Wachsen geht, verhalten sich die Haare ähnlich wie Pflanzen. Der Aufbauprozess beginnt mit einer Art Samen, in diesem Fall einem Haarfollikel. Am Grund eines jeden Follikels befindet sich die Haarwurzel bestehend aus Proteinzellen. Diese Haarwurzeln werden vom Körper über das Blut mit Nährstoffen versorgt, die in den Haarfollikeln zu Aminosäuren metabolisiert werden. Aus diesen Aminosäuren wird das Protein Keratin synthetisiert – die Zellen, aus denen unser Haar aufgebaut ist. Damit die Haare gesund bleiben und durch Keratinbildung auch wachsen können, werden neben Proteinen vor allem Vitamin K, Zink, Eisen und eine Reihe von B Vitaminen benötigt.

Damit wirkt sich unsere Ernährungsweise direkt auf die Qualität, die Haarfarbe und das Wachstum unserer Mähne aus. Jede noch so kleine Störung dieses Wachstumsprozesses wirkt sich negativ auf die Haarqualität aus.

Das farbgebende Pigment Melanin sorgt dafür, dass unserer Haare schwarz, braun, blond oder rot leuchten. Dieser Farbstoff wird in Haut und Haarwurzeln mit der Hilfe der Aminosäure Tyrosin erzeugt. Mit zunehmendem Alter, in Folge von bestimmten Krankheiten, Stress, Mineralstoffmangel oder übermäßigem Alkohol- oder Nikotinkonsum verliert der Körper seine Fähigkeit, das im Zellstoffwechsel natürlicherweise anfallende Wasserstoffperoxid zu neutralisieren. Das stört in Folge die Synthese von Tyrosin im Haarfollikel und damit auch die von Melanin. Luftbläschen treten an Stelle des Farbstoffs und das Haar wirkt grau oder weiß.

Gesunder Darm – Gesundes Haar

Ein gutes Beispiel für die herausragende Wirkung von Probiotika auf die Haarqualität stellt eine Studie dar, die im Online Journal PLoS One veröffentlicht wurde​4​. Im Rahmen dieser Arbeit gaben Wissenschaftler alternden Mäusen probiotische Bakterien der Sorte Lactobacillus reuteri und werteten anschließend die Verbesserungen von Haar- und Hautqualität aus. Die Ergebnisse sind unglaublich: Haut und Haare der mit Probiotika gefütterten Mäuse zeigten Anzeichen von viel jüngeren Tieren. Nicht nur, dass sich viel mehr Haare in der aktiven Wachstumsphase befanden, das Fell war auch dicker und glänzender als das der Mäuse der Kontrollgruppe.

Diese eine Studie zeigt nur die Auswirkungen eines probiotischen Bakterienstammes. Doch es gibt zahlreiche dieser „freundlichen“ Darmbakterien, die auf sehr vielseitige Weise für schöne und gesunde Haare kämpfen: sie können dabei helfen Stress zu reduzieren, regulieren unseren Hormonhaushalt, halten chronische Entzündungen unter Kontrolle, erzeugen B Vitamine und unterstützen die Aufspaltung und Verteilung von Nährstoffen aus der täglichen Ernährung.

Es sind dieselben Mechanismen, die uns auch vor Haarausfall schützen (Details weiter oben). Probiotika schützen uns also nicht nur vor Haarausfall, sondern sorgen auch dafür, dass unsere Mähne ihre Farbe behält und gesund und stark bleibt.

Der wichtigste Schritt für deine Haargesundheit ist also, die Verbindung zur Darmgesundheit zu erkennen. Entscheidend ist also nicht nur, wie du deine Haare pflegst, sondern auch was du zu dir nimmst. Zusammenfassend hier ein paar Empfehlungen, was es zu vermeiden gilt und was du für schönes und glänzendes Haar tun kannst:

  1. Aggressive Shampoos, Haarsprays und -gels, Trockenshampoos und chemische Haarfärbemittel sind zwar weit verbreitet, stellen für die Haarfollikel aber externe Stressfaktoren dar. Das heißt, auch wenn wir sie in guter Absicht verwenden, blockieren künstliche Zusatzstoffe und synthetische Bestandteile dieser Haarpflegeprodukte unsere Haarfollikel und schaden dem Mikrobiom auf unserer Kopfhaut. Auch weniger offensichtliche Faktoren, wie zu heißes Wasser oder ein starker Zug beim Binden eines Pferdeschwanzes können dem Haar schaden und sollten möglichst vermieden werden. Als Alternative bieten sich natürliche Pflegeprodukte ohne schädliche Chemikalien an, dazu mehr im nächsten Punkt.
  2. Ersetze deine alten Haarpflegeprodukte durch natürliche Alternativen. Hast du deine aggressiven, künstlichen Shampoos erst entsorgt, ersetze sie durch natürliche Produkte oder stelle deine Haarseife selbst her. Manche Shampoos enthalten probiotische Kulturen, die deine Kopfhaut stärken und so beim Erreichen der Haarpflege-Ziele helfen. Aber mehr dazu weiter unten.
  3. Ohne die richtigen Rohstoffe kann dein Körper keine gesunden Haare „bauen“. Eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen, wie Biotin, Vitamin K2 und Aminosäuren ist demnach entscheidend für das Aussehen deiner Haare. Einfach gesagt, wähle vitaminreiche Nahrungsmittel, wie Gemüse, Fleisch, Milchprodukte und Eier von hoher Qualität. Nimm zudem auch fermentierte Lebensmittel in deinen Speiseplan auf, die reich an probiotischen Bakterien sind und dabei helfen, im Darm die nötigen Vitamine zu erzeugen.
  4. Damit dein Körper die eingenommenen Vitamine auch verwerten kann, muss dein Darmmikrobiom in Ordnung sein. Bring deine Darmflora ins Gleichgewicht, um sicherzustellen, dass deine Haare mit den richtigen Nährstoffen versorgt werden. Ein natürliches Probiotikum kann dir dabei helfen. Auch präbiotische Ballaststoffe sind wichtig für eine gesunde Darmflora, denn sie ernähren die „freundlichen“ Bakterien in deinem Darm.
  5. Zum Schluss noch ein ganz einfacher Tipp: Massiere deine Kopfhaut. Das verbessert den Blutfluss und damit die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Haarfollikel.

Langfristig hilft nur ein ganzheitlicher Ansatz dabei, deine Haare gesund zu halten. Die richtige Ernährungs- und Lebensweise ist mindestens genauso wichtig, wie die Haarpflege selbst. Ein probiotisches Nahrungsergänzungsmittel (wie z.B. mioxx), kann dafür sorgen, dass dein Darm mitspielt und die Vitamine, die du zu dir nimmst, auch deine Haare erreichen und versorgen.

Stärke deine Kopfhaut und sag Schuppen Adieu

Probiotika – Revolution in der Haarpflege
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Eine gesunde Kopfhaut ist wichtig für gesundes und schönes Haar. Ist die Kopfhaut nicht in Ordnung, oder wird sie von den falschen Mikroorganismen bevölkert, kann das den Haaren schaden und in seltenen Fällen sogar zum Haarausfall führen.

Doch wie weiß ich, ob meine Kopfhaut gesund ist? – Das wohl bekannteste und am weitesten verbreitete Anzeichen einer gereizten Kopfhaut sind Juckreiz und Schuppen. In etwa jeder Zweite hat im Laufe seines Lebens einmal mit Kopfschuppen zu kämpfen, im Teenageralter trifft es häufiger die Männer, später übernehmen die Frauen die Führung.

Schuppen entstehen, wenn größere Verbände abgestorbener Hautzellen abgestoßen werden. Grundsätzlich ist das Absterben von Hautzellen kein Problem, es handelt sich um einen natürlichen Prozess: alte Zellen sterben ab und weichen den neuen. Auf diese Weise erneuert sich etwa alle vier Wochen unsere gesamte Haut. Im Falle der Kopfschuppen läuft dieser Prozess zu schnell ab und viele Hautzellen klumpen zusammen. Auch das ist in den meisten Fällen noch harmlos, oft aber sehr unangenehm für den Betroffenen.

Nicht alle Schuppen sind gleich und es gibt auch viele mögliche Ursachen für die unschönen weißen oder gelben Flocken. In den meisten Fällen sind auch diese Gründe eher unspektakulär: zu häufiges Tragen der gleichen Mütze, tägliches Haare-Waschen, zu heiße oder zu kalte Duschen, die Verwendung von ungeeigneten Shampoos und Haarpflegeprodukten, eine unausgeglichene Ernährungsweise, Stress, Hormonschwankungen oder ein falscher pH-Wert der Kopfhaut können Schuppen verursachen. Manchmal ist die Schuppenbildung auch erblich bedingt und nur in seltenen Fällen liegt eine schwerwiegende Hautkrankheit zu Grunde.

Zwei Arten von Schuppen

  • Trockene Schuppen können entstehen, wenn die Kopfhaut zu sehr austrocknet. Am öftesten trifft es die Menschen, die generell zu trockener Haut neigen. Die Heizungsluft im Winter, austrocknende Shampoos und Pflegeprodukte, sehr heißes Duschen und Föhnen oder ein trockenes Klima trocknen die Kopfhaut aus und können dazu führen, dass die trockenen weißen Flocken entstehen. Auch bestimmte Erkrankungen können zu trockener Schuppenbildung führen. Ein Beispiel dafür ist die Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris).
  • Bei fettigen Schuppen passiert auf der Kopfhaut im Grunde das genaue Gegenteil der trockenen Schuppenbildung – es wird zu viel Talg produziert. Bei dieser Art der Schuppung entstehen gelbe fettige und meist klebrige Schuppen, die sich nur schwer aus den Haaren lösen lassen. Diese fettigen Klümpchen begünstigen das Wachstum des Hefepilzes Malassezia furfur in einem überdurchschnittlich hohen Ausmaß. Obwohl dieser Pilz auf unserer Kopfhaut heimisch ist, kann eine Überbesiedlung die Haut reizen und zu Entzündungen und vermehrter Schuppenbildung führen. Ein wahrer Teufelskreis.

Wie werde ich die Schuppen nun wieder los? Und was haben Bakterien damit zu tun?

Nicht nur die persönliche Veranlagung zu trockener oder fettiger Kopfhaut ist ausschlaggebend für die Schuppenbildung. Entscheidend ist auch, welche Bakterien zwischen unseren Haaren leben:

Bakterien halten Pilze in Schach

Die schuppenbildenden Hefepilze können sich nur auf der Kopfhaut ausbreiten, wenn sie keinen Gegenspieler haben. Wenn wir also dafür sorgen, dass ausreichend nützliche Bakterien in unserem Darm und auf der Kopfhaut vorhanden sind, um die Pilze und Hefen zu verdrängen, können wir so auf natürliche Weise Schuppen reduzieren. Studien zeigen, dass Probiotika der Stränge Lactobacillus reuteri, L. rhamnosus, Bacillus subtilis und Saccaromyces boulardii durch ihre antifungalen Eigenschaften besonders geeignet sind, um schädliche Pilze im Verdauungstrakt und auf der Kopfhaut wieder loszuwerden​10–12​.

Kopfhaut als Schutzschicht

Unsere Kopfhaut enthält mehr Öldrüsen (Talgdrüsen) als jeder andere Teil unserer Haut. Das macht sie besonders anfällig für Verstopfung der Talgdrüsen, Jucken und Trockenheit – alles Symptome, die zu Kopfschuppen führen können. Dazu kommt, dass wir diese Probleme oft nicht richtig behandeln – schlicht, weil wir unsere Kopfhaut unter unseren Haaren nicht sehen können.

Probiotika schützen über die Darm-Haut-Achse unsere ganze Haut – damit auch unseren Schopf. Die richtigen Bakterien stärken die natürliche Schutzfunktion der Haut, regulieren den pH-Wert und sorgen für ausreichend Feuchtigkeit. Damit erzeugen sie eine Umgebung, in der sich die guten Bakterien wohlfühlen und das hilft wiederum dabei Schuppen zu reduzieren​13,14​.

Werden Probiotika in Form von Haarpflegeprodukten eingesetzt, bringt das die Kopfhautflora ins Gleichgewicht und bietet damit zusätzlichen Schutz vor Schadstoffen und Pilzen.

Tipps gegen Schuppen

Das einzige „gute“ an Schuppen ist, dass wir bei der Behandlung selbst Hand anlegen können, ein Arzt ist nur in seltenen Fällen nötig. Ein langfristiger Schutz vor Schuppen steht und fällt mit einem ausgeglichenen Mikrobiom im Darm und auf der Kopfhaut. Doch je nach Art der Schuppen helfen oft schon kleine Änderungen der Haarpflege-Routine oder der Essgewohnheiten:

  • Anti-Schuppen-Shampoos können kurzfristig dabei helfen die Neubildung von Schuppen zu verhindern und wirken oft auch gegen einen etwaigen Pilzbefall der Kopfhaut. Doch Vorsicht, die Verwendung solcher Schuppen-Shampoos ist keine Dauerlösung. Zum einen eignen sie sich meist nicht für eine langfristige Anwendung, da sie die Kopfhaut austrocknen können (was erst recht zur Schuppenbildung führt). Und zum anderen wirken sie oft hauptsächlich an den obersten Hautschichten, welche laufend abgestoßen und ersetzt werden. Dazu kommt, dass die Shampoos häufig Chemikalien enthalten, die uns die schützenden Mikroorganismen vom Kopf waschen und unseren Haaren auf lange Sicht schaden.
  • Vermeiden oder Reduzieren von aggressiven Haarpflegemitteln, wie: Shampoos, Spülungen, Schaumfestiger, Haarspray, Haarfärbemittel und Haargel. Verwende am besten nur wenige Haarpflegeprodukte, die zudem aufeinander abgestimmt sind. Auch eine zu starke Sonneneinstrahlung schadet der Kopfhaut und kann zur Schuppenbildung führen. Bei fettigen und trockenen Schuppen gilt es gleichermaßen, heißes Föhnen, austrocknende Shampoos und tägliches Haarewaschen zu vermeiden.
  • Mechanische Beanspruchungen, wie das Kratzen, können eine irritierte Kopfhaut noch weiter reizen. Deshalb gilt nicht kratzen! Auch spitze oder kantige Kämme und Bürsten gilt es zu vermeiden und beim Abtrocknen solltest du nicht zu stark rubbeln.
  • Für eine langfristig gesund Kopfhaut ist die richtige Ernährung entscheidend. Die „Hautvitamine“ Vitamin A, Vitamin E, Biotin und das Spurenelement Zink tun Haut und Haaren gut und helfen von Innen gegen Schuppen. Alkohol, Weizenmehl, Zucker, Kaffee auf der anderen Seite ernähren die „schlechten“ Mikroorganismen auf der Haut. Kommt die Kopfhautflora aus dem Gleichgewicht kann, das zur Schuppenbildung führen.
  • Du ernährst dich gesund, aber an deinen Haaren ist nichts davon zu erkennen? Dann fehlt möglicherweise das entscheidende Puzzlestück: ein gutes Probiotikum*. Als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen hilft es dabei die oben erwähnten Vitamine dahin zu bringen, wo sie benötigt werden. Doch probiotische Kulturen können auch direkt auf die Kopfhaut aufgetragen werden, in Form von Haarmasken oder natürlichen probiotischen Shampoos und Haarseifen.

Probiotische Shampoos?

Probiotika – Revolution in der Haarpflege

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Probiotische Shampoos gibt es noch nicht sehr lange, doch nach ihrem Durchbruch in der Hautpflege ist es kein Wunder, dass die vielseitigen „freundlichen“ Bakterien nun auch in manchen Haarpflegeprodukten zu finden sind.

Dabei ist allerdings Vorsicht geboten: Nahezu ALLE heutigen Shampoos (auch Naturkosmetika) enthalten Tenside (Sulfate), Silikone und Emulgatoren, die die Bakterien auf unserer Kopfhaut einfach wegwaschen. Das kann zum Problem werden, denn das Kopfhaut-Mikrobiom ist entscheidend für die Haargesundheit. Die Bakterien vermehren sich nach dem Waschen zwar wieder, oft nutzen aber schädliche Organismen den neu gewonnenen Platz, um sich auszubreiten. Damit können sie die natürliche Schutzfunktion der Haut empfindlich stören.

Doch glücklicherweise gibt es mehrere Alternativen zum schädlichen Shampoo:

  • Probiotische Lebensmittel als Haarpflege. Fermentiertes Reiswasser ist der Grund dafür, dass Angehörige des Yao Stammes in China und Thailand so schöne Haare haben. Doch sehr viele fermentierte Lebensmittel können für die Haarpflege eingesetzt werden. Online finden sich beispielsweise unzählige Rezepte für Haarmasken oder DIY Shampoos aus Kefir (z.B. von Fairment*). Auch Kombucha wird gerne zur Haarpflege verwendet, dieser kann entweder in fertiger Form gekauft*, oder selbst fermentiert* werden.
  • Natürliche probiotische Shampoos ohne bedenkliche Zusatzstoffe wie Sulfate, Silikone, Parabene und Alkohole erlauben es der Kopfhautflora sich zu regenerieren. Ist das Mikrobiom auf der Kopfhaut erst im Gleichgewicht, helfen die Mikroorganismen dabei die Talgproduktion zu regulieren: das Haar muss weniger oft gewaschen werden und auch die Schuppenbildung wird reduziert. Leider gibt es derzeit nur wenige probiotische Shampoos am Markt, die auch wirklich empfohlen werden können. Eine Firma, die sich auf probiotische Haut- und Haarpflege spezialisiert hat ist Biosme Paris.
  • Eine Alternative zum Shampoo sind Haarseifen – sie enthalten keine aggressiven Zusatzstoffe, sondern basieren stattdessen auf natürlichen Fetten und Pflanzenstoffen. Ist die Haarseife mit probiotischen Mikroorganismen versetzt, wird auf der Haut ein Milieu geschaffen, in dem sich die „guten“ Bakterien ausbreiten können und die schädlichen Organismen schlecht gedeihen. Eine Haarseife, die zwar keine probioitschen Kulturen enthält, dafür aber das Mikrobiom schont und die Kopfhaut pflegt findest du hier.

Probiotisches Shampoo oder Nahrungsergänzungsmittel?

Nun ist klar, dass Probiotika gut für Haare und Kopfhaut sind. Doch welche Probiotika sind nun sinnvoll?

Im Grunde ist es ganz einfach: unsere Haare werden über die Haarfollikel von „Innen“ her mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Damit dieser Ablauf funktioniert, müssen wir genügend dieser Nährstoffe essen und unsere Darmbakterien müssen in der Lage sein die Vitamine und Mineralstoffe aufzuspalten und in den Blutkreislauf aufzunehmen. Für ein gesundes Haarwachstum ist also ein probiotisches Nahrungsergänzungsmittel sehr zu empfehlen. Dieses hält unsere Darmflora gesund und sorgt für die nötige Nährstoffversorgung der Haare.

Damit die Kopfhaut stark und gesund bleibt (und damit dem Haarwachstum nicht in die Quere kommt), muss ein Gleichgewicht zwischen den auf unserem Kopf lebenden Mikroorganismen herrschen. Hier können ein probiotisches (bzw. mikrobiom-freundliches) Shampoo oder die Behandlung mit fermentierten Lebensmitteln helfen. Diese Pflegeprodukte enthalten viele der guten Bakterien, die die Kopfhaut stärken und schädliche Bakterien und Pilze verdrängen. Damit schützen sie uns vor Juckreiz, Schuppenbildung und sorgen dafür, dass dem Haarwachstum nichts im Wege steht. Als Nebeneffekt werden die Haarfollikel durch das Shampoo mit Nährstoffen versorgt, die durch die Kopfhaut absorbiert werden.

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Georg

Georg

Georg ist der Kopf hinter Probiotic Brain. Nach seiner Ausbildung zum BSc. hat er sich im Internet selbstständig gemacht. Er ist sehr naturverbunden und, wenn es um Fitness, Ernährung oder Selbstoptimierung geht, immer auf der Suche nach natürlichen und ganzheitlichen Lösungen. Das menschliche Mikrobiom beeinflusst nahezu alle Aspekte des Mensch-Seins und hat daher großes Interesse in ihm geweckt.

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